Neumühle

 

An der Gemarkungsgrenze zwischen Pfeddersheim und Leiselheim liegt die im 17. Jahrhunderter erbaute ehe­malige Mühle. Auf diesem Areal stand in römischer Zeit bereits ein Gutshof (Villa Rustica).

Ein alter römischer Friedhof wurde in unmittelbarer Umgebung gefunden, sowie einige Gefäße aus römischer Zeit
 
Um 1800 erwarb der Müller Philipp Walter aus Pfeddersheim die Mühle. Nach einem Brand um 1900 wurde der alte Müh­lenbetrieb aufgegeben. Heute ist hier ein bekanntes Weingut.




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Geschichte zum Haus
von Richard Roschy

Die Neumühle

In Leiselheim gab es schon eine „alte Mühle“, die Schellenmühle. Somit war die im 17. Jahrhundert gebaute Mühle (an der Gemarkungsgrenze zwischen Pfiffligheim und Pfeddersheim) die „neue Mühle“ oder die „Neumühle“. 1740 zog Müllermeister Friedrich Klein in diese abseits liegende Mühle außerhalb Leiselheims ein. Er war freiadliger Erbbestandsmüller, das heißt, er und seine Familie betrieben die Mühle in erblicher Pacht. Seine Rechte wurden in Erbpachtverträgen festgelegt: außer den jährlichen festgelegten Zahlungen hatte er z.B. dem Landesherrn Schweine zu liefern und Jagdhunde für ihn zu halten. Diese Verpflichtungen aber konnte er auch mit Geld ausgleichen. Mit der Gemeinde Leiselheim bekam er Probleme. Diese klagte 1769 gegen ihn beim Oberamt Alzey: „Er wohnt schon 19 Jahre in unserer Gemarkung, aber er hat nicht einmal um die Bürgeraufnahme angesucht … Er hat weder von seinem Handwerk noch von seiner Erbbestandsmühl und den dazugehörigen Gütern noch nicht den geringsten Kreutzer bezahlt, da doch sonsten ein jeder Erbbestand seine Schuldigkeit entrichten muss.“ Die Müller galten als reich und waren begehrt als gute Steuerzahler!. In diesemFall hatte die Gemeinde aber das Nachsehen, die Klage wurde beim Oberamt abgewiesen.

An der Gemarkungsgrenze zweier Ortschaften gelegen, fand man hier einige sehr alte Grenzsteine. In der Napoleon-Zeit (um 1800) wurde der Erbbestand aufgehoben. So konnte der Müller Philipp Walter aus Pfeddersheim die Mühle erwerben. Sie ist bis heute in Familienbesitz, doch wird hier seit über 100 Jahren nicht mehr gemahlen; heute wird hier Landwirtschaft und vor allem Weinbau betrieben.

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