Katholische Kirche Leiselheim
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Geschichte zum Gebäude
von Richard Roschy Die St. Laurentiuskirche Der heilige Laurentius,
Schutzpatron sehr vieler Kirchen, Städte und Dörfer, wurde 257 aufgefordert,
den Schatz der Kirche in Rom dem Staat auszuliefern. Daraufhin teilte er die
Gelder an die Bedürftigen seiner Gemeinde aus und führte die Armen und Kranken
vor die Behörden mit der Erklärung, diese seien der Schatz der Kirche. Über
diese Aktion erbost, ließen seine Richter ihn foltern und auf einem glühenden
Rost hinrichten, der seither das Attribut des Heiligen ist. Auch das
Leiselheimer Ortswappen erinnert an diese Episode, den „Laurentiusrost“.
Namenstag des römischen Diakons ist der 10. August.
Ein Repräsentationsbau aber
war die erste Laurentiuskirche nicht. 1587 beschreibt das Baubuch des
kurpfälzischen Amtes Alzey ihren bereits trostlosen Zustand: „Die Kirch ist gar
klein und baufällig.“ Das Domstift in Worms aber ließ sich von dem Oberamt
nicht zu einer Investition in die alte Kirche bewegen. Für die wenigen
Katholiken des Dorfes mag sie ja für die Größe der Gemeinde ausgereicht haben,
aber für die evangelische Bevölkerung nicht, die sie notgedrungen mit benutzen
musste, bis im Jahr 1705 eine endgültige, längst überfällige, Regelung getroffen
werden musste: Die Laurentiuskirche wurde der katholischen Minderheit
zugesprochen, deren Pfarrer im Dorf wohnte. Die Evangelischen waren jetzt
gezwungen, ihr eigenes Gotteshaus zu errichten. Bis dieses 1716 fertig war,
fand der reformierte Gottesdienst im Rathaussaal statt.
Die
Katholiken aber konnten über ihre Kirche nicht glücklich sein, denn das Bauwerk
stürzte bereits nach etwa hundert Jahren Anfang des 19. Jahrhunderts ein und
musste nun endgültig abgetragen werden. Nun brauchte auch die katholische
Gemeinde ein provisorisches Gemeindezentrum bis genug Geld zusammengebracht war
für einen neuen Kirchenbau etwa an der Stelle der Vorgängerkirche. Sie fand
diese Unterkunft seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts im Schulsaal des oberen
Stockwerks der „neuen“ Schule in der Adam-Riese-Straße. Am 1. Mai 1933 war der
erste Spatenstich; die Einweihung der neuen, größeren und schmucken Kirche fand
am 14. Oktober 1934 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Prominente
Besucher sah die zweite Laurentiuskirche ebenfalls: Zum 50jährigen Jubiläum im
Jahr 1984 erschien Kardinal Volk von Mainz und zur Altarweihe 2003 kam sein
Nachfolger Kardinal Karl Lehmann.
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