Dekor-Elemente (Rathauswand)

Rathaus vor dem Abriss

Die in diese Wand eingelassenen Sandsteine zeugen von dem alten Rathaus, erbaut 1548. Zu sehen sind: Bogen über dem Treppenaufgang ins Obergeschoss und das Horn als Zeichen für die Viehdrift von der Tränke bis zum Haindorn (All­mendfeld). Einzelne Reststeine wurden gerettet und an der Mauer eingelassen. Diese letzten Reste des alten historischen Leiselhei­mer Rathaus wurden nach dem Abriss 1975 hier verewigt.



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Geschichte zum Haus
von Richard Roschy

Dekor-Elemente der Rathauswand

An das alte Rathaus von 1548 erinnert heute nur noch eine Erinnerungswand, in die einige wenige besondere Sandsteine eingemauert sind, die früher das alte Rathaus zierten. Da ist zum einen ein Türgewand aus dem Jahre 1619. In diesem Jahr wurde die Außentreppe zum Ratssaal in das Hausinnere verlegt und eine Tür vor dem Treppenaufgang angeschlagen.

Der bemerkenswerteste Dekorstein, der ursprünglich an der Außenwand der südwestlichen Ecke das Gebäude schmückte, zeigt das Relief eines Kuhhorns. Er erinnert noch heute daran, dass ein Viehhirte frühmorgens die Rinder der Leiselheimer Landwirte am Rathaus vorbei durch die „Rathaushohl“ in das Allmendfeld in die Gewann „Haindorn“ auf die Weide trieb und abends wieder zurück. Auf dem Rückweg aber machte er einen Umweg über die Viehtränke am Mühlbach; die „Tränkstraße“ erinnert heute noch an diese lokalgeschichtliche Besonderheit. Von da ab fanden die Tiere alleine den Weg in ihren Stall. Es war schon eine stattliche Herde, die da morgens und abends am Rathaus vorüberzog: Hundert Kühe und zwanzig Rinder und Kälber um das Jahr 1780.

Die Sandsteine des alten Rathauses wurden zunächst zum Herrnsheimer Schloss gebracht, ein Teil davon wurde zur Ausbesserung des Teichufers verwandt. Ein städtischer Beamter rettete zum Glück die markanten Reliefsteine und diejenigen, in die eine Jahreszahl eingemeißelt war. Diese entdeckte der frühere Vorsitzende des Heimatvereins, Eugen Schüler, in einem Lager in Rheindürkheim und sorgte dafür, dass sie wieder zurückgebracht wurden nach Leiselheim, um hier in der Erinnerungswand am ehemalige Rathaus eingebaut zu werden.

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