
Unser
Vorsitzender war rührig und hat ein Stück aus der
Geschichte Leiselheims
ausgegraben: Eugen
Schüler hat
erfahren, dass der Schlitten, den Bürgermeister Johann Rasp
(Bürgermeister in
Leiselheim von 1919 – 1933) noch benutzt hat, in einer
Scheuer steht und darauf
wartet, „entdeckt“ zu werden. Er hat den Vorstand
des Heimatvereins
zusammen- gerufen um über den Erwerb zu beraten.
Man war sich
darüber klar, dass das „gute
Stück“ erhalten werden muss und für
Leiselheim
eine besondere Bedeutung hat. Einmal war es die
„Staatskarosse“ eines der
letzten Bürgermeister von Leiselheim und dann ist solch ein
Fahrzeug immer ein
besonderes Museumsstück. Nur, wir haben keine
Möglichkeit zur Ausstellung, denn
ein Heimatmuseum gibt es bei uns nicht, schade.
Also,
was ist zu
tun. Es wurde beschlossen, das Eigentum zu erwerben und so der Nachwelt
einen
„herrschaftlichen“ Pferdeschlitten aus der guten
alten Zeit zu erhalten. Die
erste Besichtigung ergab, dass hier aber noch Restaurierungsarbeiten
nötig
werden: Die Lederpolsterung war in einem schlechten Zustand. Die
Eisenteile
müssen aufgearbeitet werden. Das Holz ist auf Wurmbefall zu
untersuchen und
insgesamt sollte neue Farbe aufgetragen werden. – Da
können erhebliche Kosten
auf uns zu kommen. Eugen
Schüler
hatte die Idee, dass vielleicht die Fachklassen der Wormser
Berufsschule hier
eine schöne „Übungsarbeit“
bekommen könnten. – Schau mer mal…
Bis
jetzt hat der
Schlitten erst einmal eine neue Unterkunft bei Georg Fuhry gefunden. Da
ist er
nicht nur gut aufgehoben, sondern auch dort untergestellt, wo viele
Erinnerungen zusammenlaufen. Georg Fuhry kann sich noch erinnern, wie
Johann
Rasp in einem schneereichen Winter durch Leiselheim fuhr…
Das waren Zeiten, als
es in Leiselheim noch Pferdeschlitten und Pferdekutschen gab…
Die
Geschichte hat jetzt eine
Fortsetzung: Frank Schembs hat seine Kollegen von der BBS I Worms
davon
überzeugen können, dass es für die
Schüler sicher
eine interessante Arbeit wäre, den Schlitten zu renovieren. -
Und
deshalb druchläuft er jetzt die entsprechenden (Lehr-) Werkstätten.
Der
Heimatverein bedankt sich schon im Voraus und freut sich auf einen
neuen alten Schlitten...
-.-.-.-.-.-
So lautete die Erzählung im Jahre 2018: Heute sind wir in 2023 angekommen, und die Geschichte beginnt von vorne:
Der Schlitten wurde also zuerst einmal in der Schulwerkstatt, wie
versprochen und geplant, auseinander genommen. Doch dann begann bei der
Schule das Umorganisieren und ein Umbau. Der Schlitten konnte nicht
mehr so für unterrichtliche Zwecke eingebracht werden, wie das
zuerst gedacht war. Die Teile lagen in der Ecke, das Zusammenbauen
wurde verschoben...
Und jetzt kommt sogar die Mitteilung, dass auch
der Lagerplatz der Teile für andere Zwecke gebraucht wird; der
zerlegte Schlitten muss jedenfalls nach Leiselheim zurück.
Doch wohin?
Dem Heimatverein stellen sich nun gleich mehrer Fragen:
1. Wo könnten die Teile geschützt lagern?
2. Wo finden wir die geschickten "Handwerker", die aus den Teilen ein ansehnliches Ausstellungsteil machen können?
3. Wenn er dann wirklich einmal wieder als Erinnerungsstück an das ehemalige Leiselheim, als damalige „Staatskarosse“, erstanden ist, muss auf die Frage eine Antwort gefunden werden, die von Anfang an bestand und nie beantwortet wurde:
Wo kann man den Schlitten ausstellen ?
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